Stadtarchiv Karlsruhe: Der Zweite Weltkrieg – Last oder Chance der Erinnerung

Der Zweite Weltkrieg – Last oder Chance der Erinnerung
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  • 978-3-88190-823-8
Seitenanzahl: 136 Seiten
Das Symposium „Der Zweite Weltkrieg – Last oder Chance der Erinnerung? Widerspruch gegen das... mehr

Das Symposium „Der Zweite Weltkrieg – Last oder Chance der Erinnerung? Widerspruch gegen das Ehrenmal der 35. Infanterie-Division in Karlsruhe“ griff die beginnende Diskussion um ein lange Zeit aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwundenes Denkmal auf.

1964 verwirklichten ehemalige Angehörige der 35. Infanterie-Division, die 1936 mit Divisionsstab in Karlsruhe aufgestellt worden war, ein Gefallenenehrenmal – nicht auf dem Friedhof, sondern an herausragender Stelle im öffentlichen Raum in Karlsruhe beim Haydnplatz. Dieses interpretiert den Krieg des nationalsozialistischen Deutschlands und ihrer Wehrmacht im Allgemeinen und die Beteiligung der 35. Infanterie-Division im Besonderen als Opfergang. Damals wollte kaum jemand in der bundesrepublikanischen Gesellschaft etwas davon wissen, dass die Wehrmacht insbesondere im Eroberungs- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion schwere Kriegsverbrechen verübt hat. Viele derjenigen, die als Beteiligte davon wussten, verleugneten es. Inzwischen hat die historische Forschung viele begangene Verbrechen offen gelegt. Seit der so genannten Wehrmachtsausstellung – Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944 – hat der Erinnerungsdiskurs in Deutschland abermals eine Zäsur erfahren: Die Unterscheidung zwischen angeblich „sauberer“ Wehrmacht und „verbrecherischer“ SS lässt sich nicht mehr aufrecht erhalten.
Das Denkmal der 35. Division veranschaulicht den Umgang der frühen Bundesrepublik Deutschland mit der NS-Geschichte. Gleichzeitig fordert es dazu auf, auf der Basis des heutigen Wissensstandes eine öffentliche Diskussion darüber zu führen, an welche Ereignisse heute in welcher Form erinnert werden sollte und wie mit den Hinterlassenschaften früheren Gedenkens umzugehen ist.   
Die acht Beiträge des Symposiums setzen sich mit diesen Fragen wie mit der Erinnerungskultur in Deutschland insgesamt auseinander.

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